[Rezension] Die Wikinger von Vinland - Verlorene Heimat
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Als Linea ein Gespräch zwischen ihrem Ziehvater und dem Jarl von Skogbyen belauscht, erfährt sie, dass ihr bisheriges Leben im Wikingerdorf eine einzige Lüge war und sie dem grausamen Anführer versprochen werden soll. Linea will frei sein, selbst über ihr Leben bestimmen und sich nichts vorschreiben lassen, doch es ist nicht leicht, als Frau unter Wikingern zu bestehen. Sie braucht die Hilfe ihrer Freunde, denn die Intrigen, die sich um sie spinnen, sind gewaltiger, als sie jemals geglaubt hat. Wird es ihr gelingen, ihre Freiheit zu erkämpfen? Und wieso hat der Jarl überhaupt ein solches Interesse an ihr?Wikinger. Ein Wort und die Faszination ist einfach da, und ich wette, das geht nicht nur mir so. Es ist spannend und lässt Abenteuer erwarten!
Schon allein der Prolog des Buches ist meiner Meinung nach verdammt stark und bietet der Geschichte ein wirklich guten Start. Man ist direkt drin, ohne großartige Ausschweifungen. Das macht es sehr leicht, sich hineinzuversetzen und selbst wirklich dabei zu sein, der Geschichte zu folgen. Dazu kommt der tolle und wirklich angenehme Schreibstil. Die Autorin führt wirklich gut durch das Buch und lässt die Charaktere eigenständig handeln und denken. Es wird nicht einfach alles vorgekaut man erlebt es mit dem Charakter. Und auch schlimmere Ereignisse, die hier vorkommen, bleiben nicht einfach ohne Folgen, sind nicht einfach nur irgendein Mittel um etwas zu erreichen. Es wird gezeigt, dass eben nicht alles spurlos an einem vorbeizieht.
Erfüllt das Buch also die Erwartungen? Ja, auf jeden Fall - auch wenn das Abenteuer auf diese Art nicht darin vorkommt und es die Erwartungen vielleicht auch auf eine ganz andere Art erfüllt, als man vermutet hat. Denn sind wir mal ehrlich, was erwartet man, wenn man an Wikinger denkt? Vermutlich hat man doch schon ein wenig Abenteuer auf dem Wasser und Kämpfe im Kopf, würde ich meinen. nun spielt sich das Buch größtenteils in einem Dorf ab, auf dem Meer sind sie keine Sekunde lang. Und trotzdem ist es eine wahnsinnig tolle Geschichte. Trotzdem sind es Wikinger. (Im Ernst, die haben ja auch ein Leben. Es besteht nicht alles aus Kampf und Co.)
Gut, wer jetzt also erwartet, dass es hier auf wilde Fahrten über das Meer und von einer Schlacht oder Eroberung zur nächsten geht, wird vermutlich eher enttäuscht sein, aber das ändert nichts daran, wie gut das Buch erzählt ist, oder wie viel Spaß es beim Lesen macht. Linea wächst hier in eine große Rolle und Aufgabe rein, auch wenn ich nicht mit jedem Schritt einverstanden bin. Es ist alles erst der Beginn von etwas ganz Großem und ich bin mächtig gespannt, wohin das alles führen wird. Aber auch wie Linea sich weiterentwickeln wird, denn noch ist sie jung.
Ein Buch für alle Ylvis die nicht mit Wickie mit durften!
Wo es anfangs noch ruhiger zugeht und man ein junges Mädchen in einem Wikingerdorf kennenlernt, das nicht ganz in die Rolle passt, in die es gedrückt wird, so entwickelt dieses sich im Verlauf des Buches immer mehr zu einer Frau, die absolut weiß was sie will und in ziemlich große (und historische) Fußstapfen tritt. Sie wirkt sehr bald viel älter als sie ist. Manchmal vergisst man sogar, wie jung sie tatsächlich ist, aber das wird auch zu einem großen Teil den Umständen geschuldet sein. Daneben sind Charaktere, die erst unscheinbar wirken, aber nach und nach mehr auftreten, mehr Form bekommen und sich immer mehr in mein Herz schleichen, so bin ich beispielsweise ein großer Fan von Magnus!
Aber keine Sorge: auch in diesem Buch wird gekämpft, denn ganz ohne geht es eben doch nicht, oder? Auch geht es spannend zu und alles wird für den Lesenden absolut dramatisch in dem Schlimmsten Cliffhanger der Welt enden, also seid bereit zu leiden. Mitten drin ist es einfach.... zu Ende! Ich war so überrascht, dass ich gar nicht begriffen habe, dass es das Ende gewesen sein soll. Einfach so stand da nun der Epilog. Ich bin nur froh, dass es schon die Fortsetzung gibt, ansonsten hätte mich die Neugier sicher noch umgebracht, auch wenn der Epilog dem ganzen ein rundes Ende verleiht, so bleiben enorm viele Fragen!
Die Autorin weiß auf jeden Fall, wie man so eine Geschichte erzählen kann und man merkt total, dass sie sich wirklich mit dem Thema und auch der tatsächlichen Geschichte der Wikinger auseinandersetzt. Sie kann dazu aber auch noch spannende Dinge in der Danksagung erzählen, so wird man dort einige bekannte Namen aus diesem Buch wiederfinden - oder viel mehr umgekehrt.
Ich bin jedenfalls gespannt und werde bald den zweiten Band besorgen müssen. Allein schon wegen diesem Ende. Zwar gab es durchaus einen Punkt, der mir in der Geschichte nicht gefiel, von Lineas Reaktion, vom Vertrauen und dem drumherum, aber das kann in den besten Geschichten vorkommen und das macht nicht alles andere schlecht. Es ist ein tolles Buch, ich mag es und kann es empfehlen.
Ein Buch für alle Ylvis die nicht mit Wickie mit durften!
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