[Rezension] Das Rätsel von London

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Danke für das Rezensionsexemplar

*Achtung sechster Band der Reihe*

Alex Verus hat die magischen Wächter des Weißen Rates immer verabscheut, doch nun bleibt ihm keine andere Wahl: Er wird einer von ihnen!

Witzig, originell und durch und durch magisch! Alex Verus' Kampf gegen durchschnittliche Fantasyromane geht in die sechste Runde: Neben körperlicher und geistiger Gesundheit gibt es noch weitere harte Voraussetzungen, um ein Londoner Polizist zu werden. Doch es ist die einzige legale Möglichkeit, die Bösen zu bekämpfen, ohne selbst ein Verbrecher zu werden. Außer man ist magisch begabt wie der Hellseher Alex Verus. In dem Fall kann man den Wächtern beitreten, den Beschützern des übernatürlichen London. Dafür ist nicht einmal geistige Gesundheit nötig, wenn man Alex glauben kann. Möglicherweise wäre diese sogar hinderlich. Aber ein Wächter zu werden ist seine beste Chance, Unterstützung gegen seinen wiedergekehrten Mentor zu erhalten: den Schwarzmagier Richard Drakh.


Es ist faszinierend, aber Band 6 scheint auf eine Art so wie gewohnt zu sein, auf eine andere wirkt es aber doch irgendwie anders. Trotzdem ist es immer noch genauso gut, wie die fünf vorangegangenen Bücher. Vielleicht liegt es an den neuesten Entwicklungen, wie dem Schritt von Alex zu den Wächtern zu gehen, dass die Handlung nun also viel dort spielt und mehr andere Charaktere zusammen mit Alex eine größere Rolle spielen, als die gewohnten Charaktere. Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass die Geschichte im allgemeinen düsterer wirkt. Spannend ist es auf jeden Fall, wenn auch gleichzeitig durchaus schockierend. Hier muss ich auch direkt erwähnen, dass für manch einen Leser eventuell eine Triggerwarnung angebracht wäre. !! Wer meine Warnung nicht lesen will, da sie auf ein erst im Verlauf auftauchendes Geschehen hinweist, sollte erst im nächsten Absatz weiterlesen und das hier ignorieren !! Es kommt der Punkt, an dem eine Organisation auftaucht, die mit Sklaverei und Missbrauch arbeitet. Es werden solche Szenen zwar nicht geschrieben, aber man begegnet durchaus den Opfern und es spielt eine nicht zu kleine Rolle im Geschehen. Wenn man das also nicht gut verkraftet, sollte man sich vielleicht überlegen, ob man die Geschichte lesen möchte oder nicht. 

So viel zu dem Thema.
Das Buch wirft wieder sehr die menschlichen Abgründe auf. Man erkennt einmal mehr, dass es mehr als Schwarz und Weiß gibt, und dass die vermeintlich guten, eben auch nicht unbedingt genau das sind. Dass auch diese ihre dunklen Geheimnisse haben, Dreck am stecken haben und unter Umständen die eigentlichen bösen sind. Manchmal frage ich mich, wie sich Weißmagier überhaupt als gut bezeichnen können - im Grunde nehmen sich die Schwarzmagier und Weißmagier meiner Meinung nach tatsächlich nicht viel. Aber genau das zeichnet auch ein so außerordentlich realistisches Bild, finde ich. Denn es ist eine Tatsache dass dieses durch und durch Gute meist einfach nur ein Märchen ist. Nach außen sieht vieles anders aus, als es am Ende wirklich ist. Und das macht diese Geschichte auch spannend. Man weiß nie genau aus welcher Richtung was kommt, oder ob das vermutete auch zutrifft. Selbst wenn es offensichtlich daher kommt, hinterfragt man es.  

Mich hat die Wendung und der Inhalt der Geschichte sehr überrascht. Ich war tatsächlich etwas überrumpelt, als mir das Ausmaß bewusst wurde. Dennoch war es wirklich spannend und ich habe stark mitgefiebert und gerätselt. Manches habe ich erwartet, anderes kam dann doch ein wenig anders als gedacht. Aber im Großen und Ganzen war es wieder eine wirklich gelungene Fortsetzung, die mich sehr gespannt auf den nächsten Band warten lässt. Seit Band vier verbindet sich das Geschehen immer offensichtlicher, um zu einem großen Gesamtziel hinzuführen - jedenfalls fühlt es sich so an. Ich bin gespannt, was dieses Ziel am Ende sein wird. 

Gefreut habe ich mich hier aber vor allem darüber, dass die Beziehung zwischen Alex und seinen freunden wieder besser ist als im fünften Band. Die Charakterentwicklung und die Dynamik zwischen diesen finde ich einfach super. Auch wie Alex sich und sein Handeln durchaus immer mal hinterfragt. Ich kann die Reihe empfehlen.
 

Autor: Benedict Jacka
Übersetzung: Michelle Gyo
Verlag: blanvalet
448 Seiten

Die »Alex Verus«-Serie:

Demnächst:
Band 7: Die Mörder von London (15. Nov. 21)
Weitere Bände sind in Vorbereitung

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