[Rezension] Das Strahlen des Herrn Helios
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In einer Welt voller ungewöhnlicher Phänomene, in der Tiere aufrecht gehen und Kleider tragen, stellt sich einer dem Verbrechen entgegen.Der Hase Skarabäus Lampe ist ein genialer Detektiv, analytischer Kopf und ganz nebenbei auch Hobby-Entomologe. Im Mittelpunkt seines ersten Falles steht ein grausames Verbrechen in einem kleinen Wanderzirkus. Die städtische Polizei stößt mangels ordentlicher Ausstattung und fehlender Weitsicht wie üblich an ihre Grenzen, so dass Skarabäus einmal mehr helfen muss, Licht ins Dunkel zu bringen
Der Löwe Helios, Direktor eines Wanderzirkus, wurde ermordet und die Umstände seines Todes sind so seltsam, dass Skarabäus Lampe schnell klar wird: Dahinter steckt mehr als die drohende Auflösung des Zirkus, wie die Polizei vermutet. Zwischen bunten Zelten und schummrigen Schaustellerwagen liegt vieles im Schatten und nach und nach findet der Meisterdetektiv heraus, dass jeden der »Freaks« eine ganz eigene Geschichte mit dem Direktor verband. Doch welche reicht für ein Mordmotiv? Bei seinen Ermittlungen wird der Detektiv unterstützt von seinem ehemaligen Kindermädchen Helene Pick, sowie dem kleinen Straßenkater Teddy, den Lampe wie einen Sohn liebt, was er aber nie zugeben würde. Als Teddy mitten in den Ermittlungen entführt wird, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und der nüchterne Verstand des Detektivs gerät an seine Grenzen.
Anders. Das beschreibt dieses Buch in einem Wort ziemlich gut. Es ist ungewöhnlich, gerade mit der tierischen Besetzung, die hier sehr menschenähnlich ist. Manches Mal war ich mir tatsächlich auch nicht ganz sicher, wie ich mir bestimmte Charaktere vorstellen soll. Aufrechtgehend vielleicht? Ich hatte den Eindruck, fand es aber nicht immer ganz eindeutig. An sich ist es aber eine wirklich coole und witzige Idee, allen voran sehr kreativ. Ich mochte gerade Skarabäus Lampe als Protagonisten sehr und finde tatsächlich sogar die Wahl, ihn zum Hasen zu machen, wirklich gelungen und passend.
Andererseits muss ich aber auch sagen, dass mir der Kriminalfall zu einfach gelöst war. Schon nach etwa 80 bis 90 Seiten war es zumindest für mich völlig offensichtlich, wer der Täter ist und tatsächlich habe ich zu dem Zeitpunkt auch den kompletten Hergang schon geahnt, so wie es am Schluss dann auch zutraf, während da nun noch mehr als die Hälfte des Buches war, die der Detektiv brauchte um dahinter zu kommen - was mit den Hinweisen aber eigentlich viel schneller hätte gehen können. Es ist ja so: Ich liebe es, wenn ich Fälle durchschaue, vor allem, wenn ich eher als die Charaktere drauf komme. Ich mag das. Aber hier war es mir einfach doch zu schnell und sehr viel zu einfach. Das wirkt auf mich dann einfach nicht so, als wäre Lampe jetzt tatsächlich so ein begnadeter Detektiv, wenn er dermaßen auf dem Schlauch steht. Aber - und das muss man auch sagen - schlecht fand ich das Buch trotzdem nicht. Man kann sich schon ganz gut davon unterhalten fühlen, auch wenn es durchaus mal befremdlich sein kann. Es ist ungewöhnlich, aber durchaus ganz nett. Gerade für zwischendurch ist es super zu lesen und man kann es gut in einen Rutsch beenden. Herausragend würde ich es aber nicht nennen.
Wenn man sprechende und menschenähnliche Tiere, aber auch ungewöhnlichere Geschichten mag, kann man durchaus zu diesem Buch greifen, einen super ausgeklügelten Fall, den man nicht durchschauen kann, sollte man aber nicht zwingend erwarten. Es warten Charaktere, die man wirklich gern haben kann, genauso etwas Quatsch und Humor in Bezug auf manchen anderen Charakter. Es wird nicht alles vollkommen ernst genommen und das lockert das Ganze etwas auf. Ich glaube auch gar nicht dass super viel Ernst, oder ein ganz großer Kriminalfall das Ziel des Buches ist. Es soll unterhalten und interessant sein und unterhalten kann es eben doch. Ich denke schon, dass das Schreiben dieser Geschichte Spaß gemacht hat.
Autor*in Meike Stoverock
Verlag: Hobbit Presse
272 Seiten
Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar
Hi!
AntwortenLöschenIch fand den "Mordfall" an sich auch recht einfach gestrickt und nichts besonderes - aber das ganze drumherum war dafür halt auch sehr außergewöhnlich und äußerst unterhaltsam :)
Die vielen Figuren, die Stadt und ihre Eigenheiten, und auch der Schreibstil, das hat mich schon sehr gut unterhalten muss ich sagen.
Ich wünsch dir einen schönen Sonntag!
Liebste Grüße, Aleshanee
Huhu,
Löschenja das stimmt. Außergewöhnlich war es auf jeden Fall - Teddy mochte ich auch sehr :D Und eben Skarabäus Lampe (Finde immer noch, dass er als Hase einfach perfekt ist). Ich fand ja auch den Gedanken witzig, dass das Huhn das Kindermädchen des Hasen war :D
Liebe Grüße
Mika
Ich fand überhaupt die Tiere sehr gut gewählt, und echt witzig in der Vorstellung :) Manche haben sich ja hier schon wieder über die Stereotypen beschwert bzw. über die ... ich weiß nicht mehr wie man das nennt, aber vom Aussehen und Charakter, das "dicke Walroß" zum Beispiel, also dass das so nicht konfrom geht oder korrekt wäre. Was mir in dem Bezug hier aber wirklich zu müßig ist. Wenn man nicht auch mal etwas mit Humor sehen kann, dann wirds echt traurig.
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