[Rezension] Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde

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Camelot – die unvergleichliche Welt von Merlin, Lancelot, Sir Gawein, Morded und der schönen und nicht immer treuen Guinevere.

Die Abenteuer König Arthurs und der Ritter seiner Tafelrunde sind eine der reichsten und farbigsten Quellen phantastischer Literatur überhaupt. Sie erzählen von dem Jungen, der zum König wurde, weil er ohne Mühe ein verzaubertes Schwert aus dem Stein ziehen konnte, und so fasziniert sie  Leserinnen  und Leser seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue.

Kein anderes Werk der Fantasyliteratur hat so einzigartig gezeigt, was ein Ritter ist und was ein Zauberer, wie die Erzählungen über König Arthur, den Zauberer Merlin, Lancelot und seine Gefährten. Zahllose Abenteuer müssen sie bestehen und Britannien gegen Angreifer behaupten. Das Unglück beginnt, als Arthur zu einem Duell mit einem König Frankreichs aufbricht und seinem Sohn Mordred den Auftrag gibt, das Land zu verwalten… Wird des Königs eigener Sohn zum schlimmsten Verräter? Bis heute ist es ein Rätsel, ob Arthur den Wunden aus einem Kampf erlegen ist oder ob er nur auf die sagenumwobene Insel Avalon gebracht wurde, von der er eines Tages wiederkehren wird.

John Matthews, einer der weltweit führenden Kenner altenglischer Sagen, erzählt aus bislang unbekannten Quellen gänzlich neue Geschichten um König Arthur und die Ritter der Tafelrunde und flicht sie in den Horizont der klassischen Sage: ein beispielloses Leseerlebnis und ein großes literarisches Ereignis!

Ich mag das Buch, gleichzeitig finde ich es auch etwas anstrengend. Was ich sagen kann: Es braucht Zeit. Es ist definitiv nichts um es in ein paar Tagen durchzuziehen, ich brauchte immer mal eine Pause davon und würde empfehlen die einzelnen Kapitel/Geschichten wirklich mit etwas Abstand dazwischen zu lesen; gerade wegen dem sehr gleichen Aufbau, das kann auf Dauer sonst etwas langweilig oder anstrengend werden. Vor allem sollte man aber auch einfach mit dem Kopf vollkommen bei der Sache sein und ein bisschen Konzentration aufbringen. Hier braucht es beim Lesen die richtigen Momente. 

Ich muss ja gestehen, dass ich die Vorworte liebe. Irgendwie haben die mir total gut gefallen und ich habe einfach direkt weiterlesen wollen, was für mich definitiv nicht normal ist. Aber natürlich geht es hier nicht um irgendein Vorwort, egal wie gut es mir nun gefällt, sondern um die Geschichten. Und da bin ich etwas im Zwiespalt, auch wenn schon im Vorwort informativ darauf eingestellt wird, was so zu beachten ist. Zum einen ist es natürlich immer eine Umgewöhnung, wenn man in zwei Spalten auf einer Seite liest, wenn auch nicht problematisch. Tatsächlich geht das sogar ziemlich gut und man kommt so wirklich schnell und gut durch die Seiten der einzelnen Geschichten. Wobei ich das ganze eben wirklich nicht Geschichten nennen würde. So wie es geschrieben ist, ist es einfach eher eine Erzählung. Fast schon Sachbuch. Natürlich nicht genau so, aber es ist eben immer der Autor der erzählt, der auf andere Dinge verweist, oder sagt wo er ansetzt und was er weglässt und was wer anders irgendwo geschrieben hat. Man vergisst niemals, dass man nicht in der Handlung drin ist, sondern es einfach nur vorgetragen bekommt. Ich hätte hier tatsächlich lieber gehabt, dass es wirklich wie Geschichten geschrieben wird. Sodass man sich noch eher hineinversetzen kann und auch Bilder im Kopf hat. So wirkte es mehr wie das Lesen in einem Geschichtsbuch, als wenn man jetzt tatsächlich ein "richtiges" Buch liest. Und das fand ich ein wenig schade, weil ich das Gefühl hatte, dass dieser Charakter dessen nie so ganz weichen wollte. Es war mal mehr mal weniger vorhanden - auch wenn man es, wie gesagt, sehr gut lesen konnte. Ich denke, da hatte ich einfach eine etwas andere Vorstellung von dem, was mich erwartet. So fehlt mir einfach das Gefühl von Abenteuergeschichten. Die einzelnen Abschnitte selbst haben mir ganz verschieden gefallen. Manchmal war es etwas langatmig, anderes hat für mich wirklich gut funktioniert. Aber das ist bei so Sammlungen völlig normal.

Super toll sind hier die Illustrationen, überhaupt ist das Buch wirklich schön gemacht und tatsächlich ein richtiges schickes Sammlerstück. Gerade für Fans ist es vermutlich unverzichtbar es zu besitzen und ein absolutes Highlight - auch ich finde es echt klasse gestaltet. Die Illustrationen braucht es aber auch, denn sie lockern das ganze auf. Man sollte sich nur wirklich klar machen, dass man hier weder einen Roman, noch eine Kurzgeschichtensammlung wie man sie vielleicht kennt oder erwartet bekommt. Ist einem das klar, kann man hier aber schon Freude dran haben, denn schlecht ist das Buch absolut nicht. Auch ich, als jemand, der größtenteils das Wissen um die Arthus-Sage aus Film und Serie hat kann da wirklich was mit anfangen. Aber es ist eben eher ein Buch, um mal was "nachzuschlagen". Einfach eine bestimmte kleine Passage durchlesen, zur Seite legen und wann anders nochmal bei einem anderen Ereignis weiterlesen. Eben wie beim Sachbuch oder Lexikon. 

Vorwissen kann vermutlich aber wirklich nicht schaden, denn wenn der Autor meint, das wisse man ja schon aus dem und dem Text, dann weiß man es als Mensch der das Buch gerade in Händen hält leider nicht unbedingt, außer man hat sich schon ausgiebig mit allem um die Arthus Sage auseinandergesetzt. Und das werden vermutlich nicht so viele getan haben. Gerade im Bereich der Texte, die man dazu finden kann. Allerdings muss man dazu sagen, dass hinten durchaus noch Anmerkungen, Quellen und auch weiterführende Literatur angegeben sind. Was wirklich praktisch und informativ ist. Da kann man sich abschließend gut mal näher mit beschäftigen.

Alles in allem ist es durchaus eine solide Sache. Ein schönes Werk, das toll zum anschauen und drin schmökern ist. Nur eben eher für Fans und Faszinierte, also solche, die es werden wollen. Wobei es auch da ganz klar auf die Person ankommt, oder eben darauf, wie gern man solche Texte liest. Allerdings hätte ich gern etwas mehr von König Arthur selbst gelesen, denn der kam hier leider wirklich sehr kurz. 
Autor*in: John Matthews
Übersetzung: Susanne Held
Illustrationen: John Howe
640 Seiten

Kommentare

  1. Schönen guten Morgen!

    Vielen Dank für deine ausführliche Rezension!
    Ich hab hier tatsächlich eher mit einem Sachbuch gerechnet - einfach durch die Aufmachung und den Umfang her. Bzw. auch nicht unbedingt ein Sachbuch; ich kann es nicht so genau definieren, jedenfalls ist der Hinweis interessant und wichtig, dass es sich hier nicht um eine Geschichte an sich handelt.

    Mich interessiert die Artus Sage sehr - ich kenne immer nur Ausschnitte oder eben einige Filme dazu, deshalb würde ich schon gerne in das Buch reinschmökern.
    Wenn der Autor hier allerdings Wissen voraussetzt ist es schon ein bisschen schwierig. Ich werde es mir wohl noch überlegen. Dafür braucht man dann ja doch etwas Zeit und Lust, sich die einzelnen Passagen gut durchzulesen :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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