[Rezension] Die 22 Tode der Madison May
Am grausamen Mord an Madison May scheint auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches: Die Immobilienmaklerin wird offenbar von einem potenziellen Kunden niedergestochen. Der Täter, der sich keine Mühe gegeben hat, seine Identität zu verbergen, scheint einem Kult anzugehören. Als Journalistin Felicity dem Mann zufällig in der U-Bahn begegnet, nimmt sie die Verfolgung auf. Es kommt zum Handgemenge, sie wird aufs Gleis gestoßen, der herannahende Zug kann gerade noch bremsen. Der Verdächtige ist spurlos verschwunden – ebenso wie Felicitys Katze. Ihre Kollegen können sich beim besten Willen nicht mehr an Madison May erinnern, und ihr langjähriger Freund hat plötzlich neue Hobbies, denen er angeblich schon seit Jahren nachgeht. Langsam wird Felicity klar, dass sie nicht mehr im selben New York ist, sondern in einer Parallelwelt – in der die junge Schauspielerin Madison May in tödlicher Gefahr schwebt …
Es ist super faszinierend, bleibt spannend und macht Spaß. Ich finde diese gesamte Idee einfach nur cool und kann es echt empfehlen, es lohnt sich. Ob man nun Multiversums-Theorien mag oder nicht, hier finde ich das ganze wirklich plausibel und verständlich erklärt. Was hier passiert ergibt Sinn, passt hervorragend in die Realität und verleiht dennoch ein bisschen dieses Fantasy oder Science Fiction Flair, ohne zu sehr dahin abzudriften. Oder... ist es vielleicht alles real und wir wissen es nur nicht? Wer weiß! Es regt jedenfalls selbst total zum nachdenken über solche Theorien an, super spannendes Thema.
Man erlebt das Buch hauptsächlich aus der Perspektive von Felicity Staples, aber es gibt mit der Zeit auch immer wieder Einschübe der Titelgebenden Madison May, die das Buch spannender machen, dem ganzen mehr Tiefe und auch irgendwo mehr Einblicke geben können. Vor allem erlebt man so aber wirklich alle Seiten der Geschichte. Ich hatte kein einziges Mal das Bedürfnis jetzt lieber bei der einen oder anderen lesen zu wollen, weil einfach beide Perspektiven wirklich gut und auch absolut relevant waren. Es machte auch nie den Eindruck, als wäre jetzt ein krasser Cut an bestimmter Stelle. Es war einfach hervorragend miteinander verwoben, sodass es absolut jeder Lesen kann, selbst wenn man solche Perspektivwechsel nicht mag. Bietet sich natürlich auch dadurch an, dass diese jetzt nicht so super häufig vorkommen.
Das Buch ist super geschrieben und lässt direkt eintauchen. Es trägt einen geradezu durch das Buch, sodass man es auch super am Stück durchlesen kann. Man merkt eigentlich kaum, wie schnell man durch die Seiten kommt, aber es macht auch einfach Spaß und gerade das mag ich an diesem Buch. Es ist leicht und flüssig zu lesen, aber dennoch spannend.
Titel: Die 22 Tode der Madison May
Autor*in: Max Barry
Übersetzung: Bernhard Kempen
Verlag: Heyne
432 Seiten
Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar
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