[REZENSION] The Hurting - Lucy van Smit


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Klappentext


Nordic Noir trifft auf Brontës Sturmhöhe.

Nell glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick – bis sie Lukas begegnet. Dem attraktiven und irgendwie wilden Jungen im Wolfsmantel. Mit Lukas wird ihr Leben schöner, mit ihm kann sie glücklich sein. Doch Lukas verfolgt einen finsteren Plan und als Nell das begreift, ist sie schon mitten im Nirgendwo, hat ein Kind entführt und wird von der Polizei gesucht. Und hier, in der Einsamkeit norwegischer Wälder, beginnt für sie ein Überlebenskampf - gegen die Natur, gegen Wölfe, gegen den Schmerz und gegen den Jungen, den sie liebt.

Dieser Geschichte kann man sich nicht entziehen. Sie wühlt auf, sie überrascht und sie zerreißt einem das Herz!


Meinung


So ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht. Vielleicht war es auch einfach nicht mein Ding, ich weiß es nicht. Andererseits war es irgendwann plötzlich so spannend, dass ich dann doch nicht aufhören konnte. Ich bin auch froh, es nicht abgebrochen zu haben, denn es konnte schließlich doch noch einiges rausholen. Aber die Protagonistin ist einfach so unglaublich Naiv! Es wäre ja okay, wäre sie nur ein wenig so. Es gibt Mengen, in denen ist es immer noch in Ordnung und da kann man es auch noch lesen. Aber so Naiv wie sie ist, würde ich es schon fast als dumm bezeichnen. Sie ist wirklich völlig blind. Manche würden jetzt sicher sagen "Ja, blind vor Liebe.", und wahrscheinlich auf Wolke sieben schweben. Mag ja sein, dass man dann ein paar Dinge nicht, oder anders sieht, wenn man von stärkeren Gefühlen geblendet ist. Aber sie ist schon ganz zu Anfang so extrem Naiv dem Jungen gegenüber gewesen, da kannte sie ihn nicht mal.  Bei einer der ersten Situationen war ich schon sprachlos, dass sie nicht mal in diese Richtung dachte, die für mich der offensichtlichste Gedanke ist, selbst bevor es aufgelöst wird. Schon da wäre mein erster Gedanke eindeutig was passiert ist, wer verantwortlich ist. Sie denkt da nicht mal ansatzweise dran, sondern in eine ganz andere Richtung, in der eher sie etas verbockt hat und himmelt ihn einfach nur an. Sie kennen sich nicht mal, aber sie ist ihm schon weit zu Anfang völlig verfallen. Er könnte nach super kurzer Zeit alles von ihr verlangen und sie hätte dabei keinen Funken Misstrauen ihm gegenüber. Ihr Bauchgefühl ignoriert sie dabei auch noch vollständig.

Mich hat es irgendwann genervt. Kann man tatsächlich so dumm sein? So naiv und blind, wie sie sich in diesem Buch verhält? Ein wenig Misstrauen sollte man einem Fremden gegenüber ja wohl haben, oder?
Mich persönlich hat es gestört. Es war einfach zu viel und zu schnell. Tatsächlich ist es für mich aber auch keine Liebe, dass sie sich so abhängig von ihm macht. Es scheint in diesem Buch einfach ins Extreme zu steigen. Irgendwann gingen mir Passagen auf die Nerven, wenn sie mal wieder nichts anderes im Kopf hat als ihn, als ob sich alles um ihn dreht und er alles ist.

Andererseits fühle ich mich jetzt gerade tatsächlich hin und her gerissen. Was halte ich von dem Buch? Was soll ich dazu schreiben? Ich kann es nicht durchgehend schlecht bewerten, auch wenn ich aufzeige, was mir persönlich nicht gefällt. Denn auch wenn das so ist, so hatte das Buch auch andere Seiten die es dann doch gut machen, es hatte Stärken. Es war irgendwann einfach diese Spannung da, und auch so wollte ich immer wissen, wie es ausgehen wird. Ganz besonders positiv ist aber tatsächlich die Entwicklung, die Nell durchmacht. Sie wächst an dieser Sache durchaus. Sie wächst über sich hinaus und wird eine stärkere Persönlichkeit, was echt toll ist. Trotzdem hat mich dieses Buch einfach nicht umgehauen.
Und so sitze ich unschlüssig hier und weiß nicht, was ich von dem Buch halten soll.
Einerseits genervt, andererseits irgendwie zufrieden. Ich habe keine Ahnung. Aber es hat mich beschäftigt. So viel ist sicher.



Kurz und Knapp


Am Anfang besteht das Buch aus unglaublich vielen unsympathischen Charakteren und einem unglaublich naiven Mädchen, aber alle Charaktere scheinen sich wirklich weiter zu entwickeln. Nell nervte mich irgendwann stellenweise sehr, was bei einer Protagonistin leider etwas ungünstig ist. Trotzdem regt das Buch an mit zu denken, es bringt zum Grübeln und zum Fühlen. Es ist irgendwann einfach so, ganz aus dem Nichts heraus spannend, ohne dass man es hat kommen sehen. Als hätte man nur einmal mit den Fingern geschnippst. Ein Buch, das mich in meiner Meinung auseinanderzieht, weil ich einfach nicht weiß, was ich davon halten soll.
Ich weiß nur, dass es mich nicht umhaut.


Daten zum Buch

Autor: Lucy Van Smit
Seiten: 368

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