[Rezension] I kissed Shara Wheeler

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Quirlig, queer und herrlich romantisch erzählt der Young-Romance-Liebesroman der amerikanischen Bestseller-Autor*in Casey McQuiston von einem unerwarteten Kuss, einem plötzlichen Verschwinden und einer turbulenten Suche.

Chloe Green ist fast am Ziel: Bald hat die queere Schülerin die Highschool in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama endlich hinter sich. Und zwar als Jahrgangsbeste! Wenn ihr nicht Ballkönigin Shara Wheeler, die rundum perfekte Tochter des Schuldirektors, noch einen Strich durch die Rechnung macht …

Doch mit einem einzigen Kuss bringt Shara Chloes Welt ins Wanken – nur, um anschließend wie vom Erdboden verschluckt zu verschwinden. Statt Antworten findet Chloe lediglich kryptische Nachrichten von Shara, die sie auf eine atemlose Suche schicken. Als Chloe Sharas Geheimnissen auf die Spur kommt, beginnt sie zu ahnen, dass hinter dieser kleinen Stadt mehr stecken könnte, als sie dachte. Und vielleicht auch hinter Shara?

Auch der #1 New York Times-Bestseller von Casey McQuiston verbindet unnachahmlichen Witz mit Figuren zum Verlieben, bewegenden Themen und einer wunderschönen Botschaft.

I kissed Shara Wheeler, der Titel könnte kaum besser gewählt sein, es passt so gut! Dazu das Cover und der Schreibstil, es macht einen tollen Eindruck im Gesamtbild. Und trotzdem bin ich nicht sicher, welches die passenden Worte für das Buch sind. Es ist ein gutes und wirklich schönes Buch. Man kann sich wohlfühlen, aber gleichzeitig auch innerlich ausrasten und dann wieder lachen und es einfach schön finden. Ich konnte mit den Charakteren mit leben und dieses Abenteuer zusammen bestreiten. Es ist schon ein bisschen so, als wäre man irgendwie doch mittendrin dabei. Es ist schwer zu beschreiben, aber so ist es mit dem Leben doch im Grunde auch. Man kann es nicht in einem kurzen Text mal eben so zusammenfassen. Es passiert einfach. Und so fühlt es sich mit diesem Buch an. Einfach nach Leben.

Chloe und all die Anderen Charaktere dieser Geschichte, selbst Shara, sind eindrucksvoll und mehr als sie zu sein scheinen. Jeder trägt sein Päckchen, macht seine eigene Entwicklung durch und steht am Anfang, wie auch am Ende des Buches, an einem anderen Punkt. Es zeigt toll wie verwirrend und missverständlich Gefühle sein können und wie stark das Umfeld beeinflusst wie man sich selbst verhält und wie sehr man davon belastet und eingeschränkt werden kann. Gerade an einer christlichen Schule, in der es eine absolute Sünde ist Queer zu sein. Umso schöner finde ich, dass Chloe sich dem nicht allein gegenüber sieht, sondern ihre Gruppe an Menschen hat, die selbst im Queeren Spektrum sind. Es wird keine Kuriosität. Es wird aufgezeigt wie vielfältig der Mensch ist, und dass jeder in der Umgebung selbst ein Geheimnis in diese Richtung mit sich tragen kann, auch wenn man es vielleicht nicht erwartet. Für mich kommt gerade im Verlauf der Story rüber, dass man unvoreingenommen an andere Menschen rangehen sollte. Man weiß eben nicht, was hinter der Fassade steckt.   

Man erlebt hier eine Art Schnitzeljagd, ausgelöst von Shara Wheeler und lernt dabei viele verschiedene Personen kennen, aber man kann die einzelnen Charaktere wie gesagt auch sehr toll in ihrer persönlichen Entwicklung begleiten, denn sie treten nicht auf der Stelle, alle Handlungen haben auch Auswirkungen und allen voran erfährt man natürlich auch sehr viel über Shara, die ganz schön was losgetreten hat. 
Besonders toll finde ich, dass die Menschen in dieser Story nicht unbedingt in das vorgefertigte Klischee passen, oder passen müssen, jedenfalls nicht alle. Und das man gezeigt bekommt, dass nicht immer das zutrifft, was man annimmt, nur weil es sonst immer so ist. 

Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das ich durchaus empfehlen kann. Es kann bestimmt Mut machen über sich selbst nachzudenken und vielleicht auch mehr zu sich selbst zu stehen, man selbst zu sein. Auszubrechen aus aufgezwungenen Verhaltens- und Denkweisen. 
Sei du selbst, denn du bist gut so, wie du bist. 

Autor*in: Casey McQuiston
Übersetzung: Hannah Brosch, Kristina Koblischke
Verlag: Knaur
400 Seiten

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