[REZENSION] Grau: Erster Teil der Selestria-Trilogie

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Klappentext


„Die Welt ist nicht schwarz und weiß, Sá. Sondern grau.“
Die Freunde Dimo und Mara führen ein normales Leben, bis eines Tages der gleichaltrige Sámir auftaucht und sie wortwörtlich in eine magische Welt entführt. Dort angekommen werden sie konfrontiert mit dem Übernatürlichen, ihren echten Wurzeln und den gesellschaftlichen und politischen Problemen, die man krampfhaft versucht, von ihnen fernzuhalten. Was steckt wirklich hinter der Organisation, die für den König arbeitet, und inwiefern ist der Junge, der sie in all das verwickelt hat, dafür verantwortlich? Die drei stellen fest, dass die Grenze zwischen Gut und Böse verwischt, wenn man nur lange genug hinsieht.

Meinung

Meine Meinung zu diesem Buch ist doch etwas gemischt und es fällt mir schwer, es zu bewerten. Es war nicht schlecht - das auf keinen Fall. Es konnte mich aber auch nicht völlig begeistern. 
Die ersten 100 Seiten waren für mich beispielsweise nicht so spannend, aber das passiert in manchen Büchern. Manchmal muss man über den Anfang hinaus kommen, um von einer Geschichte mitgerissen zu werden, manche Geschichten brauchen einfach etwas Zeit. Und man muss dieser Geschichte wirklich zugestehen, dass es im weiteren Verlauf, gerade mit der Ankunft in Selestria spannender wird und man doch mehr von der Welt und dem Geschehen gefesselt ist. Klar, auch da gibt es manchmal Abschnitte, die nicht durchweg fesseln, aber das ist in Ordnung, da andere Passagen das wieder voll rausholen können. 

Mein großer Kritikpunkt gilt hier aber vor allem dem Schreibstil in den ersten 6 Kapiteln. Da findet man Sätze, die einfach anstrengend zu lesen sind, die ich mehrfach lesen musste um wirklich zu verstehen was passiert. Das störte einfach. Genauso die vielen Kommas, die man hätte vermeiden können, wenn man manchmal den Satz etwas anders geschrieben hätte. Ob nun durch eine Umstellung, oder durch andere Wortwahl. Ein 'und' mehr wäre hier hin und wieder durchaus angebracht gewesen. Es irritierte und zog mich doch irgendwie immer mal aus den Lesefluss. Andererseits muss man dazu sagen, dass man in diesem Buch eine starke Entwicklung der Autorin miterlebt. Sie hat sich wirklich gesteigert und verbessert, im Verlauf hoben sich diese Kritikpunkte irgendwann auf, es besserte sich sehr und das finde ich wirklich schön. Das zeigt auch, dass sie sehr daran gearbeitet hat, sich verändert und auch entwickelt hat. Trotzdem hätte ich es natürlich schöner gefunden, wäre es einheitlicher gewesen. 

Die Geschichte selbst hat mir insgesamt aber ganz gut gefallen, genauso die Charaktere! Niemand muss hier zwanghaft so sein, wie der erste Eindruck scheint. Sie sind mehr, vielschichtiger. Es gibt mehr als nur den Schein und keiner ist durch und durch schlecht oder gut. Ganz wie der Titel schon sagt, bewegt man sich zwischen schwarz und weiß in einer großen Grauzone, was mich wirklich sehr fasziniert hat. Es sind wirklich einige sehr interessante Figuren dabei, sodass man durch eine Achterbahn der Gefühle geschickt wird, wenn sie doch mal ein anderes Gesicht zeigen, dass einem plötzlich weniger gut gefällt. Es ist eben nicht alles immer wie es scheint.

Als Reihenauftakt bleiben natürlich immer noch Dinge offen und man kommt nicht drumherum sich zu fragen, wohin es wohl am Ende führen mag, wenn Band 3 beendet ist.
Insgesamt ist es aber eine gute Geschichte.

Daten zum Buch

Autor: Nadia Raia
Selfpublisher
538 Seiten

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